18 pulsprivat ferien Fallstrick 3: Zeitverschiebung Angesichts der Vorfreude auf exotische Urlaubsziele macht sich kaum jemand Gedanken darüber, wie sich das Reisen mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln auf unseren Körper auswirken kann. Per Schiff etwa erleben wir eine langsame und sanfte Fortbewegung, die es dem Körper ermöglicht, sich allmählich an veränderte Zeitzonen anzupassen. Im Ge- gensatz dazu kann das Fliegen, insbesondere bei Reisen über mehrere Zeitzonen, zu erheblichen Verschiebungen in unse- rem Biorhythmus führen. Unser Körper folgt einem inneren Rhythmus von 24 Stun- den, der unsere geistigen und körperlichen Funktionen steu- ert. Dieser natürliche Zyklus beeinflusst unsere Vitalparame- ter wie Puls, Blutdruck und Körpertemperatur sowie unsere Leistungsfähigkeit. Die Zeitverschiebung kann eine erheb- liche Desynchronisation zwischen der Ortszeit und unserer inneren Uhr bewirken. Jetlag-Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und allgemeines Unwohlsein treten auf – sowohl am Urlaubsort wie auch nach der Rückkehr. Die innere Uhr variiert zwar von Mensch zu Mensch, dennoch spüren wir bei Reisen über verschie- dene Zeitzonen die Auswirkungen auf unseren Körper. Bei Flügen nach Westen, die den Tag verlängern, passt sich un- sere innere Uhr leichter an. Im Gegensatz dazu verlangsamt sich die Anpassung bei Flügen nach Osten, durch die der Tag verkürzt wird. Um eine Zeitverschiebung von zwei Stunden auszugleichen, benötigt der Körper im Durchschnitt etwa ei- nen Tag. Wenn Sie also in die Karibik fliegen, kann es fast eine Woche dauern, bis sich Ihr Körper wieder an den normalen Tagesab- lauf gewöhnt hat. Während dieser Anpassungsphase können Sie tagsüber müde sein und nachts Schwierigkeiten haben, einzuschlafen. Weitere typische Jetlag-Symptome sind: Ap- petitlosigkeit, depressive Verstimmungen, Gereiztheit, Kon- zentrationsschwäche, Schwankungen der Herzfrequenz oder Verdauungsprobleme. Wie geht es besser? Nehmen Sie sich bei solchen Reisen Zeit, um sich an die neue Zeitzone anzupassen und den Körper in seiner Regenera tion zu unterstützen. Es gibt dazu verschiedene Strategien wie beispielsweise ausreichend Schlaf vor der Reise, genügend Flüssigkeitszufuhr während des Fluges, Anpassung durch Zeitplanung von Mahlzeiten und Aktivitäten sowie die Ver- meidung von Alkohol und Koffein. Passen Sie sich an die neuen Lichtverhältnisse an, indem Sie tagsüber viel natür- liches Licht tanken und nachts das Licht dimmen. Und nach dem Urlaub? Ratsam ist, sich nicht direkt nach dem Urlaub mit der Flut an E-Mails zu überfordern, sondern den Wiedereinstieg be- hutsam zu gestalten, um den Stresspegel niedrig zu halten. Damit sich die Batterien nicht so schnell wieder entladen, ist es wichtig, auch im Alltag regelmäßig für Auszeiten zu sorgen und Stress abzubauen. Dies kann durch bewusste Pau- sen, Sport, Meditation oder andere Entspannungstechniken geschehen. Indem man sich selbst gut pflegt und auf seine Bedürfnisse achtet, kann man langfristig verhindern, dass man sich ständig urlaubsreif fühlt. Den eigenen Batterie- stand im Auge zu behalten und rechtzeitig aufzuladen ist entscheidend für das allgemeine Wohlbefinden und die Leis- tungsfähigkeit. Wichtig ist, Aufgaben Schritt für Schritt zu erledigen, ohne sich dabei stressen zu lassen. Durch tiefes Ein- und Ausatmen kann man sich innerlich von der Arbeit distanzieren und ru- hig bleiben. Das Erlernen von Entspannungstechniken kann sehr hilfreich sein, um gelassener zu werden. Selbst am Ar- beitsplatz kann man diese Techniken anwenden, indem man sich auf seine innere Ruhe konzentriert, seinen Puls beob- achtet und seine Atmung kontrolliert. Das gelingt auch mit offenen Augen, ohne dass die Kolleginnen und Kollegen da- von etwas mitbekommen.